Fly-In
Die Fly-In Aktion im BWLV Adler
Der Adler - das Magazin vom BWLV hat über das Fly-In berichtet und auch meine Hinflug-Aktion reingenommen :-D
BWLV Jugend Fly-In - Rückflug vom Wächtersberg
Nachdem das gestern bei der Anreise ein ziemlicher Kampf war, freute ich mich auf einen entspannten, eventuell noch verlängerten Rückflug.
Dann gestern Abend der Schock. Der Jura wurde richtig mies gemeldet, mit frühen Schauern und im westlichen Teil 0km PFD. Verdammt! Nun gut, am Morgen halt nochmals gucken.
Am Morgen dann beim Frühstück mal die gängigen Wettermodelle rausgezogen - leider hat sich das Bild (ausser auf der schwäbischen Alb) kein bisschen verbessert. Auch die gerechneten Soundings gaben genau dasselbe her. Dann habe ich den Plan geschmiedet, in Deutschland bisschen zu fliegen, dann über den Hotzenwald Richtung Schweiz, soviel Höhe machen wie die Lufträume zulassen und möglichst weit gleiten, damit eventuell geschleppt werden kann oder zumindest die Rückholtour nicht so lange wird.
Mit Till bin ich dann im Teamflug losgeflogen. Die Basis war halt abartig tief ("Hobbits-Wetter"), aber wenigstens gings einigermassen. In der Gegend von Winzeln wirde es dann immer mieser. Ein riesiger Cirren-Schirm kam rein und hat die erst erwachte Thermik gleich wieder gebremst. Till hat dann gleich umgedreht und mein Plan wurde dann auch irgendwie zu "ab Richtung Schweiz und soweit kommen wie es geht". Nach einer längeren Gleitstrecke habe ich dann endlich über dem Schwarzwald einen guten Schlauch mit 2m/s gefunden. der mich auf eine sinnvolle Arbeitshöhe von 2100m gebracht hat. Damit bin ich dann guten Mutes weiter Richtung Schluchsee und Hotzenwald geflogen. Die Abschirmung durch die hohe Bewölkung hat sich ein bisschen gelichtet und die Thermik hat sich etwas erholt. Gegen den Hotzenwald fiel zwar die Basis wieder ab, aber ich musste da sowieso unter den Lufträumen durch. Dann plötzlich keine konvektive Bewölkung mehr Richtung Schweiz und es wurde zu einem endlosen Gleitflug. Im Tafeljura bin ich dann nach mehreren Suchkreisen auf 896m eingefahren und hab da erstmal in nem -0.1m/s Schlauch mein Eigensinken optimiert. Mit ein bisschen Geduld und Optimierung wurden dann daraus 0.2m/s und ich konnte 100m Arbeitshöhe dazugewinnen. Damit hat es mir dann erstmal wieder gut über die Hügel Richtug Flugplatz Olten gereicht, ohne die Füsse einziehen zu müssen. Dann in der ersten Krete habe ich endlich wieder 1m/s gekriegt, der mich dann mit viel Geduld und gutem Zureden und Beschwören wieder bis auf 1700m gebracht hat - da war dann die Basis und der Luftraum.
So 10km lang gings dann ganz okay und dann wurde es wieder richtig kompliziert. Der Wind hat auf gut 20km/h aufgefrischt, was schwache Thermik unausfliegbar macht. Endlos lange habe ich den rettenden Schlauch gesucht, bis ich mit Landefeld im Visier auf 1050m war - tief im Jura hinter der dritten/vierten Krete an der französischen Grenze. Aus den -100m auf dem Rechner, die ich hatte, wurden wieder -400 plus waren mindestens drei Kreten im Weg. Dann nach vielen erfolglosen Versuchen kam dann wieder 0.8m/s - leider nur bis auf 1300m. Guten Mutes bin ich die nächste Wolke angeflogen, nix, gleich wieder tief und gegen den Wind zurück Richtung Landefeld. Diesmal gings dann auf 970m runter.
Dann hab ich endlich den Joker gezogen. Ich bin direkt durch einen frisch entstehenden Schlauch geflogen, noch ohne visuelle Markierung mit einer Wolke, nur dem Gelände gefolgt. Endlich mal wieder über 1m/s Steigen und vorallem ging es wieder hoch. Bei -30m Endanflughöhe war der Schlauch dann ausgebrannt und hat mich noch schnell auf -100m runtergeworfen. Nun hatte ich die Schnauze voll und bin los, endlich mal Richtung vordere Kreten. Dann, als ich schon wieder auf irgendwie 1300m gefühlt 200m über dem Gelände war, kam der Final Glide-Schlauch. Und wie, bis zu 2m/s haben mich dann auf +250m mit McReady 0 gebracht, was dann auch dicke gereicht hat. Zu der Zeit war dann schon wieder alles zu von Westen her, Einstrahlung Fehlanzeige.
Das war jetzt wieder richtig spannend, lehrreich und echt anstrengend. Aber geschafft :D
Zwei mal Zielflug in Gebiete, die gemäss Prognose kein ausfliegbares Wetter bringen sollten. Woohoo!
https://www.onlinecontest.org/olc-3.0/gliding/flightinfo.html?dsId=6490969
Strecke | Dreieck | ||
---|---|---|---|
Punkte des Fluges | 227.66 | 225,48 | 2,18 |
Wertungsdistanz | 248,0 km | 8,0 km | |
Speed | 63,3 km/h | 44,0 km/h | |
Wertungsdauer | 03:55:04 | 00:10:54 |
2. BWLV Jugend Fly-In Wächtersberg
Schon länger war die Idee geboren, dass ich die coole Truppe vom Hotzenwald auf dem Jugend-Flyin wieder treffe. Mit dem Auto war es mir aber dann zu doof, vier Stunden in der Gegend rumzufahren. Dann kam die Idee, mit dem Ventus hinzufliegen. Bis am Schluss war offen, ob das funktioniert, einerseits aus beruflichen Gründen, andererseits aus wettertechnischen Gründen.
Am Samstag Morgen bin ich dann um 10 aufgewacht und hab eingehend das Wetter studiert. Im Jura waren halt noch eingermassen brauchbare Bedingungen, wenn auch sehr tief, Richtung Zielplatz Wächtersberg war dann aber einfach 0km gemeldet. Nun gut, man ist ja ein bisschen mutig, vielleicht reicht es vom Schwarzwald raus. Zudem sah es dann am Sonntag richtig gut aus, um zurück zu fliegen. Also dann, Ventus mit Schlaftüte und allerlei anderen Krimskrams vollgepackt (Kommentar: "Waaaas, das passt alles in einen Ventus??") und liess mich (noch total übermotiviert mit Wasser vollgeladen) an den Chasseral schleppen. Basis 1650 - immerhin gehts ein bisschen, so mit 1-2m/s.
Dann bald Richtung Osten abgeflogen. Nun gut, eigentlich war es mehr abgleiten. Bei Egerkingen war ich dann schlussendlich auf 1050m. Wasser raus und nen Rettungs-Schlauch gezogen. Der ging dann echt gut bis auf so 1700m - damit hat dann auch der geplante Einstieg über den Hotzenwald in den Schwarzwald gepasst. Beim Hotzenwald gings dann bis auf 2300m und ich dachte mir schon, das Schlimmste sei geschafft. Weit gefehlt!
So rund 70km vor dem Wächtersberg fing das Elend an. Mittelhohe Bewölkung und grossflächige Abschattungen, keine konvektive Bewölkung und das bei nur noch 1600m Höhe. Reicht nie! Trotzdem bin ich guten Mutes die Höhe weiter abgeglitten und habe mich ständig nach Plätzen und Feldern umgesehen. Irgendwann konnte ich dann nen 0.1m/s ziehen, der mich zumindest mal eine Weile im Game gehalten hat. Bisschen weiter ging es dann endlich wieder mit knapp 1m/s! Und das ohne Einstrahlung... Aber nicht allzu hoch.
Dann sah ich eine richtig gute Wolke - ein bisschen weit weg. Nun gut, ich hatte jetzt noch so 50km, im schlimmsten Fall liege ich da irgendwo im Acker und komme dann schon auf eine Art und Weise zum Flyin. Angeflogen, tief eingefahren, eine Weile zum Suchen gebraucht, aber dann kam das Ding. Endlich wieder gegen 2m und teilweise mehr! An der Basis musste ich dann mit -100m auf dem Endanflugrechner losfliegen und es ging unterwegs nix mehr anständig. Hat aber dann dank Sicherheitsreserve gut gereicht und ich wurde auf dem Wächtersberg von ner riesigen, gut gelaunten Truppe empfangen und gefeiert. Die Aktion hatte dann noch die Pokale für den längsten Flug und die weiteste Anreise in sich :-D
Wieder mal sehr viel gelernt! Und der Ventus kann leer verdammt gut Thermik schnüffeln.
https://www.onlinecontest.org/olc-3.0/gliding/flightinfo.html?dsId=6485829
Strecke | Dreieck | ||
---|---|---|---|
Punkte des Fluges | 215.76 | 214,50 | 1,26 |
Wertungsdistanz | 236,0 km | 4,6 km | |
Speed | 66,8 km/h | 46,7 km/h | |
Wertungsdauer | 03:32:06 | 00:05:57 |