Schempp HirthVentus b D-3188 "AW"

Infos

Über den Ventus

Der Schempp-Hirth Ventus (von lateinisch ventus für Wind) ist ein einsitziges Hochleistungs-Segelflugzeug mit Teilen aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff. Er wurde von Schempp-Hirth in Kirchheim (Teck) im Jahre 1980 für die 15-m-Klasse entworfen und als Nachfolger des Mini-Nimbus auf den Markt gebracht. Die Leistungen der damaligen „FAI-Rennklasse“ wie z. B. Glasflügel Mosquito bzw. Schempp-Hirth Mini-Nimbus, Eiri Avion Pik 20, Rolladen Schneider LS3, Grob Speed-Astir, wurden speziell mit der Einführung der Rolladen Schneider LS4 trotz ihres unveränderlichen Flügelprofiles z. T. übertroffen, was ein Überdenken der Konstruktionen für die Rennklasse und der hierfür notwendigen Wölbklappen-Profile dringend nötig machte. Insgesamt ging in der damaligen Zeit die Diskussion sowieso schon dahin, die 15-m-Klasse durch eine etwas größere 17–18-m-Klasse zu ersetzen, wozu die ausgezeichnete Auslegung der Glasflügel Kestrel einiges beitrug. Somit wurde in der „Rennklasse“ die Einführung von ansteckbaren Flügelspitzen für reine Leistungsflüge üblich. Aber erst 2001 wurde offiziell die 18-m-Klasse eingeführt.

Den Rumpf des Ventus gab es in zwei Varianten: Den schmalen Ventus-A und den Ventus-B für größere Piloten. Mit diesem Flugzeug wurden in den 1980er Jahren mehrere Weltmeisterschaften gewonnen. Die Spannweite konnte durch Ansteckflächen von 15 m auf 16,6 m vergrößert werden. Wie schon beim Vorgänger kamen Hinterkanten-Drehbremsklappen zum Einsatz.

Der Flügel ist aus aerodynamischer Sicht leicht vorwärts gepfeilt. Für den Einsatz in der 15-m-Rennklasse sind verschiedene Flügelspitzen mit unterschiedlich großen Winglets vorhanden, es gibt aber auch schlichte Randkappen.

Die Flaperons können in den Stellungen −2, −1, 0, +1, +2 und L (Landestellung) gerastet werden, wobei die Rumpfanformung der Stellung −1 entspricht. Im Schnellflug ab 140 km/h sind nur die beiden negativen Stellungen zulässig. Das Ansprechen der Flaperons im Fug ist harmonisch und weitaus besser als die des verwandten Discus CS mit Starrprofil. Auffällig ist auch der extrem geringe Steuerdruck.

Allerdings müssen die Flaperons bei der Landung nach dem sicheren Aufsetzen schnellstmöglich in die Nullstellung oder eine negative Stellung gebracht werde, da bei abnehmender Geschwindigkeit am Boden die Querruderwirkung bei den positiven Klappenstellungen überproportional stark nachlässt. Auch in der Anrollphase beim Start sind aus diesem Grund positive Klappenstellungen nicht empfehlenswert. Dies erhöht zwar die Arbeitsbelastung des Piloten bei Start und Landung gegenüber anderen Mustern etwas, ist aber der konstruktiven Auslegung mit den durchgehenden Flaperons geschuldet. Rolladen Schneider ging deshalb bei der LS3a wieder vom Konzept der durchgehenden Flaperons ab und verwendete wieder getrennte Ruderklappen.

Ventus b

Technische Daten

Technische Daten Ventus b
Konstrukteur Klaus Holighaus
Erstflug 1980
Bauart Flächen: CFK/GFK-Schaum-Sandwich, Rumpf: GFK
Flügelprofil Unbekannt
Klasse Rennklasse / 15m Klasse
Abmessungen
Spannweite 15m
Streckung 23.7
Länge 6.58m
Flügelfläche 9.51m²
Massen und Zuladung
Sitzplätze 1
Leergewicht 269kg
Wasserbalast 173kg
max. Fluggewicht 525kg
Flächenbelastung 35-55.2kg/m²
Flugleistungen
Beste Gleitzahl 43.5 bei 105km/h
Abrissgeschwindigkeit 65km/h
Geringstes Sinken 0.58m/s